MTB-Tour
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    Monte Grappa, Veneto
    2-Tages-Tour
     
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    Wegbeschreibung 1. Tag
    Wegbeschreibung 2. Tag
    Fotogalerie
    Tips

    Bericht:
    1. Tag:

    Start der Tour ist der Parkplatz der Klosterkirche S. Andrea oberhalb von Fietta. Der gesamte folgende Anstieg kann auf einer kleinen Teerstraße bewältigt werden, die nur stellenweise steil wird und in vielen schattigen Serpentinen zur Cima della Mandria hinaufzieht. Trotzdem ist der Anstieg anstrengend, da es drückend schwül ist und sich kein Lüftchen regt. Entgegen der Eintragung in der Kompasskarte ist Autoverkehr erlaubt, der sich jedoch in Grenzen hält. Oben angekommen machen wir wegen Regen, Donnergrollen und dichtestem Nebel gezwungenermaßen Rast in der sehr ursprünglichen Malga Archeson, die fette Salami und leckeren Käse selbst produziert. Draußen sehen wir kaum die Hand vor Augen, an eine Weiterfahrt auf einem ausgesetzten Trail ist nicht zu denken. Nach 2 Std. bangen Wartens kommt starker Wind auf und der Himmel reißt doch noch auf. Dann beginnen die höheren Aufgaben. Ein schmaler, aber gut präparierter Trail, der 152er, führt uns an  den Steilhängen des M. Boccaor spektakulär hinunter zum Einschnitt vor dem eigentlichen Hauptgipfel. An einigen Stellen wäre es nicht ratsam, über die Kante zu rutschen, man würde seine Reste einige hundert Meter tiefer im Valle San Liberale wiederfinden. Arbeiter waren gerade dabei, an markanten Punkten Sicherungsseile anzubringen. Für diesen wie für alle Trails dieses Berichts gilt, daß man kein Trialkünstler sein muß, allerdings sollte man für einige Trails schon schwindelfrei sein. Unten im Einschnitt angekommen, führt uns eine heruntergekommene Teerstraße sanft ansteigend auf die Südseite des M.Grappa. Hier geniessen wir eine schöne Fernsicht auf die Poebene bis zur Lagune von Venedig. Man mündet auf die Hauptstrasse, die von Semonzo zum Gipfel führt. Auch hier nimmt der motorisierte Verkehr keine belästigenden Formen an. Schließlich erreicht man das Rifugio Bassano, das sich nur für eine Pause eignet, da Übernachtungen nur für das italienische Militär möglich sind. Oberhalb des Rifugio besichtigen wir eine protzige Gedenkstätte des ersten Weltkriegs. Drei Schlachten mit Tausenden von Toten wurden hier am M.Grappa um den Zugang zur Poebene geschlagen. Überraschenderweise durften auch die österreichischen Opfer hier verewigt werden. Indem wir das oberste Gipfelmassiv umrunden machen wir uns auf zum Rifugio Scarpon, das die einzige Übernachtungsmöglichkeit am Ende des ersten Tages bietet. Ausnahmsweise können wir uns mal mit einem Wirt hervorragend verständigen, da der Wirt des Rifugio Scarpon 15 Jahre in Australien lebte, gut Englisch spricht, und auch wie ein englischer Gentleman aussieht. Gerne erzählt er von seiner Zeit downunder und philosophiert, warum es sich in Italien trotzdem besser lebt. Auch die Wirtin ist sehr freundlich. Für eine Hütte sind die Zimmer mit Bad recht komfortabel. Obwohl es Freitagabend im Juli ist, übernachten nur 4 Personen auf der Hütte, davon kein einziger Italiener. Der Tag endet mit einem Wetterschauspiel. Bei guter Fernsicht in die Dolomiten und Richtung Brenta beobachten wir, wie dort ein heftiges Gewitter mit Schauern wütet.

    2. Tag: 
    Bei bestem Wetter beginnt der Tag mit einem Highlight: Über Wiesentrails geht es in stetem Auf und Ab zum Gipfel des M. Asolone und von dort auf einem schönen Singletrail, der Via Tilman,  hinunter zur Feriensiedlung Finestron, die während unserer Tourzeit keine Versorgungsmöglichkeit bot. Hier finden wir die Fortsetzung der Via Tilman, die wir kurz darauf verlassen müssen, nicht sofort und drehen eine Ehrenrunde durch die verschlafene Feriensiedlung. Als wir den rechten Weg finden, sind wir zunächst zuversichtlich. Es geht auf passablem Forstweg hinunter in den Hang, der zur Brenta abfällt. Doch bald wird der Weg enger und zum Pfad, wo die Kompasskarte eine Forststrasse ankündigt. Nicht genug damit, der Pfad wird immer verwachsener, wir reinigen den Pfad von Spinnweben und schließlich schlagen uns die Äste ins Gesicht. Hier ist es vorteilhaft, eine lange Hose anzuziehen, um die Beine etwas zu schonen und eine Brille zum Schutz der Augen. Stellenweise wird der Blick frei hinunter ins Brentatal und uns wird klar, daß auch dieser Trail ziemlich ausgesetzt ist, wenn auch nicht gewartet wie der 152er. Hier heißt es durchhalten, denn dieser unangenehme Dschungelpfad hat kurz vor der Einmündung des 33er Pfades ein Ende und wird wieder zum normalen Forstweg. In nicht allzu schwerem Auf und Ab geht es nun hoch über dem Brentatal nach Süden. Schließlich sieht man Bassano del Grappa am Eingang zur Poebene liegen. Ein langer flacher Downhill leitet uns hinüber zum Albergo Miravalle, das sich für die Mittagsrast eignet. Nun müssen wir den M. Grappa auf seiner Südseite queren, zunächst über ein ruhiges Teersträßchen durch schattigen Wald. Dann wartet ein weiterer schöner Singletrail über Wiese und durch Wald auf uns: Der Pfad, der das Valle dei lebi mit den Häusern von Campo Rosso verbindet. Auch hier zeigt die Kompasskarte fälschlicherweise eine Straße an. Der Pfad führt zunächst abwärts, allerdings hat man daraufhin einen kleinen Uphill-Trial nach Campo Rosso zu bewältigen. Kurz fahren wir wieder auf der Hauptstraße zum M.Grappa-Gipfel, bis wir links zur Malga Campo Croce einbiegen. Dahinter bestünde im Ristorante La Cantoni wieder eine Rastmöglichkeit, die wir aber wegen aufziehender Gewitterwolken auslassen. Wir brauchen einige Zeit, bis wir die richtige Lücke zum spektakulären Abschluß unserer Tour, den 95er Pfad hinunter nach Borso del Grappa finden. Hier kommen Fully-Besitzer endlich auf ihre Kosten, den der Pfad, der mich stark an alte Römerwege erinnert ist teilweise sehr steinig und hoppelig, trotzdem dank weiter Serpentinenkurven durchgängig ohne besondere Künste fahrbar. Zunächst werden wir von einer langen fetten schwarzen Schlange aufgehalten, die unseren Weg kreuzt. Leider zu kurz, um sie fotografieren zu können. Als es zu nieseln anfängt, passiert das Malheur. Ein fetter, antik wirkender Nagel steckt im Reifen! Doch der Schaden ist dank speed-patches schnell behoben. Schließlich erreichen wir Borso del Grappa in der Via M. Grappa, wo sich als Rast- und Übernachtungsmöglichkeit die Locanda Montegrappa , Via M.Grappa 2,  anbietet. Auf Grund der unsicheren Wetterlage verzichten wir auf die komplizierte Rückfahrt entlang des Berghanges über Cassanego- Vivaio Astego und nehmen die Hauptstraße hinunter nach S. Eulalia und wieder langgezogen hinauf zu unserem Ausgangspunkt über die Anfahrtstrecke. Übrigens haben wir während der gesamten Tour sonst keine Mountainbiker am M. Grappa angetroffen.

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    Tips:
        * Übernachtung Tal: Locanda Montegrappa dalla Silvia, Via M.Grappa 2, Borso del Grappa.
          Tel. 0039/0423/561113 oder -/0423/561629, deutsch wird gesprochen.
          Fax ++390423910262, email: silvia@prometeo.com
        * Auch Appartement.Keine Kreditkarte, aber Schecks möglich. Übernachtung Berg: Rifugio Scarpon, keine Kreditkarte, Tel. 0039/0424/559060, englisch wird gesprochen; ein Hüttenschlafsack ist nicht nötig, es gibt Zimmer mit Betten und Bad.
        * Restaurants: Ristorante Positano, Viale Asiago, vom Zentrum von Bassano del Grappa immer dem Wegweiser Richtung Asiago folgen. Das Positano steht neben der Straße. Die Übernachtung ist allerdings nicht empfehlenswert, das Frühstück ist ebenso grauenhaft, wie am Vorabend die Pizza lecker war.
        * Albergo Miravalle während der Tour: Leckere Pesto-Nudeln.
        * Ristorante spec. tipici, direkt neben der Hauptstrasse in S. Eulalia, sehr gute Pizza.
        * Bassano del Grappa besichtigen, ein wunderschönes altes Städtchen. Auf den Grappa kann man verzichten.
        * Einkaufen: Spezialitäten sind Steinpilze, die man getrocknet erwerben kann und würziger Käse aus Asiago.
        * Rad: Ersatzschlauch und Flickzeug unbedingt mitnehmen, viele Dornsträucher am Wegesrand.
        * Internet: Hotels in Bassano über www.venere.it, sonst sinnvolle Infos im Internet nicht zu finden.
        * Karte: Kompass Nr. 632, 1:25000, Bassano del Grappa, Monte Grappa, unerläßlich.
        * Baden: Keine Hotels mit swimming pool, Lago di Corlo in dieser Hinsicht Reinfall. Am besten noch am An- oder Abfahrtstag am Caldonazzosee, spiaggia libera Südseite vom Ort Caldonazzo aus.
        * Abstecher:  Asiago, dort Käserei an der Straße nach Roana. Tour zum Fort Spitz Verle (Pizzo di Levico) oder Monte Cengia oder M.Ortigara, Kompasskarte Altopiano dei Sette Comuni Nr. 78

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